Es ist erwünscht, dass eigene (Problem-)Fälle, die mit dem Referenten und mit den Teilnehmern diskutiert werden sollen, mitgebracht werden (Modelle der Kiefer, Foto-, Röntgen- und Aktendokumentation).
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Es ist das Ziel einer kieferorthopädischen Behandlung, dass ein störungsfreies okklusales Zusammenspiel der Zahnbögen zueinander erreicht wird. Ohne eine diagnostische Berücksichtigung der Kiefergelenksfunktion und ihre Einbeziehung in die Therapie wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein. Kieferorthopädische Massnahmen beim Kind und beim Jugendlichen sollten Fehlfunktionen, die z.B. durch Kreuzbiss-Stellungen ausgelöst werden, korrigieren. Eine mögliche Breitendiskrepanz zwischen Oberkiefer und Unterkiefer führt fast immer zu okklusalen Fehlfunktionen und sollte beseitigt werden.
Während des Hauptwachstumsschubes sollte eine Dysgnathie der Angle-Klasse II (Distalbiss) ausgeglichen werden. Wenn die Zahnbögen mit Multibandapparaturen ausgeformt werden, muss immer darauf geachtet werden, dass die Achsstellung der Frontzähne oder einzelne Zahnstellungsabweichungen nicht zu einer Bewegungseinschränkung im Kiefergelenk führt. In zunehmender Zahl werden erwachsene Patienten kieferorthopädisch behandelt. Zahlreich werden Engstände in der Frontzahngruppe im Unterkiefer vorgefunden, die oft mit einer fehlenden Abstützung und einer Elongation der Frontzähne einhergehen. Eine solche Situation ist häufig mit einer Rücklage der Mandibula, einer zu schmalen Maxilla und oft auch mit einem retralen Zwangsbiss verknüpft. Zusätzliche Komplikationen sind eine fehlerhafte vertikale Abstützung durch Substanzverlust oder durch Intrusion im Seitenzahnbereich.
Oft sind diese Patienten durch festsitzende Prothetik, die an diese Situation fehlerhaft angepasst ist, in der falschen Bisslage gefangen. Es ist das Ziel der Fortbildung, schon die wesentlichen Gründzüge der Maßnahmen zu kennen, mit denen Fehlfunktionen zwischen Okklusion und Kiefergelenksfunktion rechtzeitig im Kindes- und Jugendalter ausgeglichen oder verhindert werden können. Schwerpunkt des Kurstages soll es aber sein, kieferorthopädische therapeutische Ansätze vorzustellen, mit denen bei erwachsenen Patienten eine okklusale Korrektur nach funktionsdiagnostischen und -therapeutischen Maßnahmen erfolgen kann.
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Termin(e)
Freitag, 26.10.2018, 14:00-19:00 Uhr
Samstag, 27.10.2018, 09:00-16:00 Uhr
Ort
CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf, Falkenried 88, 20251 Hamburg
Referent(en)
Prof. Dr. Dr. Ralf Radlanski, Berlin
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