Aufgrund verschiedener Weiterentwicklungen in der strukturierten Auswertung bildet die klinische Funktionsanalyse heute die Grundlage der Funktionsdiagnostik. Je nach Untersuchungsergebnis („Initialdiagnosen“) ist anschließend eine Überprüfung bzw. Verfeinerung der Aussage möglich. Im Rahmen der instrumentellen Funktionsanalyse ermöglicht hierbei die elektronische Bewegungsaufzeichnung eine nichtinvasive, dreidimensionale graphische Darstellung der Unterkieferbewegung, und das für verschiedene Funktionsbewegungen. Hinzu kommt die Möglichkeit, an Hand der Messdaten zur Lagekonstanz der Unterkieferposition zu prüfen, wie stabil diese Position zum Untersuchungszeitpunkt ist („Zentrikstabilität“).
Gegenstand des Kurses ist es daher, zunächst zu erarbeiten, bei welchen Ergebnissen der klinischen Funktionsanalyse exzentrische Positionsregistrate oder eine elektronische Bewegungsaufzeichnung indiziert ist und welche Untersuchungsergebnisse jeweils erwartet werden können. Hierfür werden zunächst die verschiedenen verfügbaren Systeme und deren Möglichkeiten dargestellt. Die schließt auch den Unterschied der Bewegungsaufzeichnung mit periokklusalen und paraokklusalen Befestigungsadaptern ein.
Im praktischen Kursteil wird anschließend am Beispiel des Cadiax-Systems (Fa. Gamma-Dental) der praktische Ablauf der Aufzeichnung erarbeitet und in Kleinstgruppen intensiv praktisch trainiert. Dies beinhaltet auch eine Erfassung der Lagekonstanz der Unterkieferposition. In der Folge werden die Aufzeichnungen dokumentiert und ausgewertet, zumal dies nach aktuellem Stand so verlangt wird (aktuelle Stellungnahme der DGFDT/DGZMK, siehe www.DGFDT.de).
Neben der bisher üblichen Dokumentation per Papierausdruck kommt hierbei der digitalen Speicherung als Datei im PC eine immer größere Bedeutung zu - zum einen, weil neueste Registriersysteme die Registrierdaten ohnehin direkt im Praxis-Netzwerk oder Notebook-PC speichern. Zum anderen, weil erst die Speicherung der Registierdaten die Voraussetzungen dafür schafft, die Bewegungsauszeichnungen später mittels spezieller Software am PC anschaulich wiederzugeben und auszuwerten. Für den Abgleich der Untersuchungsergebnisse mit den Initialdiagnosen aus der klinischen Funktionsanalyse ist dies unverzichtbar. Für das praktische Üben der Befundauswertung am Notebook-PC mittels modernster Diagnose-Software (Gamma Dental Software Manager) stehen moderne Notebook-PCs bereit (max. 2 Kursteilnehmer werten an einem PC aus).
Last not least erlauben sowohl exzentrische Positionsregistrate wie auch elektronische Bewegungsauszeichnungen eine individuelle Einstellung von Artikulatoren nach aufgezeichneten Messwerten. Am Beispiel verschiedener Artikulatorsysteme wird daher die Auswirkung der jeweiligen Artikulatorgeometrie auf die Einstellwerte und gegebenenfalls deren Berechnung per Software illustriert.
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Termin(e)
Freitag, 23.06.2017, 14:00-19:00 Uhr
Samstag, 24.06.2017, 09:00-16:00 Uhr
Ort
CMD-Centrum Hamburg-Eppendorf, Falkenried 88, 20251 Hamburg
Referent(en)
Priv.-Doz. Dr. M. Oliver Ahlers, Hamburg
Prof. Dr. Holger Jakstat, Leipzig
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